Financial Literacy Studie 2.0
Die Studie unter jungen Erwachsenen zu Nachhaltigkeit und Finanzen
Die GIROMATCH Studie zum Thema Finanzen
Zum Jahresbeginn haben wir zum zweiten mal die GIROMATCH Financial Literacy Studie durchgeführt. Die zweite Auflage wurde unter dem Namen Sustainable Finance Barometer durchgeführt.
Neben allgemeinen Fragen zum Spar- und Anlageverhalten junger Menschen lag der Fokus in diesem jahr auf dem Thema Nachhaltigkeit. Ziel war es herauszufinden, welche Rolle Nachhaltigkeit bei der Geldanlage für junge Menschen in Deutschland einnimmt. Dafür haben wir eine Umfrage mit über 300 Teilnehmern durchgeführt. 90,5% der Befragten, die aus allen 16 Bundeländern kommen, sind zwischen 18 und 30 Jahren alt.
Die 5 wichtigsten Erkenntnisse unserer Umfrage
- Durchschnittsnote Selbsteinschätzung ist von 3,2 auf 3,4 gefallen
- 49% der Befragten achten bei der Geldanlage auf Nachhaltigkeit
- Aktien sind nach wie vor die bekannteste Anlageklasse
- 78% benutzen ihr Smartphone regelmäßig für Zahlungen
- Männliche Teilnehmer setzen sich mehr mit dem Thema Finanzen auseinander als weibliche Teilnehmer
Die Ergebnisse unserer Umfage im Überblick
Sustainable Finance
Wie wichtig ist Nachhaltigkeit bei der Geldanlage?
Das Thema Nachhaltigkeit ist in allen Lebensbereichen angekommen. Unter den Befragten geben 49% an auch bei der Geldanlage auf Nachhaltigkeit zu achten.
51% der Teilnehmer unserer Umfrage wissen nicht was Sustainable Finance genau bedeutet. In diesem Bereich herrscht noch großer Bildungsbedarf.
Die Bereitschaft für mehr Nachhaltigkeit bei der Geldanlage auf Rendite zu verzichten nimmt mit dem Alter ab. Insgesamt würden 33% der Befragten für Nachhaltigkeit auf Rendite verzichten.
Finanzielle Zielsetzung
Wie viele junge Menschen setzen sich langfristige finanzielle Ziele?
74% der Befragten stimmen der Aussage „Ich setze mir langfristige finanzielle Ziele“ überwiegend zu.
Die Befragten, die der Aussage zustimmen sind aber überwiegend männlich:
Auch der Vorwurf, dass die nachkommende Investorengeneration ihr Geld mit kurzfristigen Spekulationen verzockt stimmt so nicht.
92% der Fondsbesitzer setzen sich langfristige finanzielle Ziele.
Bei den Kryptobesitzern sind es 85%.
Und auch bei den Aktionären sind es 89%, die sich langfristige Ziele setzen.
Risikobereitschaft
„Ich bin bereit in Anlageklassen mit hohem Risiko, wie beispielsweise Einzelaktien, zu investieren.„
Dieser Aussage stimmen 43% der Befragten überwiegend zu. 31% lehnen es allerdings komplett ab in Anlageklassen mit hohem Risiko zu investieren.
Die Risikobereitschaft nimmt mit dem Alter ab
Die Risikobereitschaft der Befragten nimmt mit zunehmendem Alter ab. Während bei den 18-20 jährigen noch 50% bereit sind in Anlageklassen mit hohem Risiko zu investieren, sind es bei den über 31 jährigen nur noch 30%.
Verschiedene Assetklassen
- Die beliebteste Anlageklasse sind Fonds. 15% der Befragten sind in einen Fond oder ETF investiert.
- Aktien sind nach wie vor die bekannteste Anlageklasse. 76% der Befragten kennen oder besitzen Aktien.
- 53% der Aktionäre besitzen auch Kryptowährungen. Diese sind allerdings eher bei jüngeren Befragten beliebt.
- Die beliebteste Anlageklasse sind Fonds. 15% der Befragten sind in einen Fond oder ETF investiert.
- Aktien sind nach wie vor die bekannteste Anlageklasse. 76% der Befragten kennen oder besitzen Aktien.
Wir konnten bei den verschiedenen Anlageklassen auch Veränderungen zwischen unserer ersten und zweiten Studie feststellen.
Bausparvertrag:
Bausparverträge sind total aus der Mode. 31% der Teilnehmer wissen nicht mehr was ein Bausparvertrag ist.
vs.
Bei unserer letzten Studie lag die Zahl derjenigen, die Bausparverträge nicht mehr kennen, noch bei 28%.
Kryptowährungen:
Bei unserer aktuellen Financial Literacy Studie gaben 19% der männlichen Teilnehmer an, in Kryptowährungen oder andere Krypto-Assets zu investieren.
vs.
Bei unserer ersten Umfrage gaben lediglich 9% der männlichen Teilnehmer an in Krypto-Assets zu investieren.
Sparverhalten
Wie stehen die Befragten zum Thema Sparen?
Wir haben die Frage gestellt, ob die Leute ihr Geld eher sparen oder direkt ausgeben. 57% geben an ihr Geld lieber auszugeben, als zu sparen.
57%
Nur knapp 11% widersprechen der Aussage „Ich gebe mein Geld lieber aus, als es zu sparen„. Eher als männliche Teilnehmer, neigen weibliche Teilnehmer dazu, der Aussage voll zuzustimmen. Des Weiteren sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass die Teilnehmer je mehr sparen, desto älter sie sind.
Wie lange kommen die Teilnehmer mit ihrem Ersparten aus, wenn ihr Einkommen wegfällt?
Die meisten Teilnehmer, nämlich 76%, haben Sparreserven für weniger als 3 Monate. 31% gaben an mit ihr Erspartes reiche zwischen 1 und 3 Monaten aus, das war die häufigste Antwort. Erwähnenswert ist, dass die Anzahl der Personen, die länger als 6 Monate mit ihrem Ersparten auskommen von 7,2% auf 10,2% gestiegen ist.
Geschlechterunterschiede
Vorangegangene Studien, haben immer wieder gezeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Aktionäre männlich ist. Wir wollten prüfen, ob diese Aussage auch auf jüngere Generationen zutrifft.
Anteil der Befragten die angeben, nicht zu wissen was die jeweilige Assetklasse ist (blau männlich, gelb weiblich)
Wir haben gefragt, welche Assetklassen den Teilnehmern bekannt sind. Hierbei hat sich herausgestellt, dass die männlichen Teilnehmer (hier blau) deutlich mehr Assetklassen als die weiblichen Teilnehmer (hier gelb) kennen.
Männliche Befragte investieren über alle Anlageklassen hinweg, deutlich häufiger und risikofreudiger. Während 50% der männlichen Befragten überwiegend bereit sind in Anlageklasse mit hohem Risiko zu investieren, sind es unter den weiblichen Teilnehmern lediglich 28%.
Anteil der Befragten die angeben, in die folgenden Assetklassen investiert zu sein (blau männlich, gelb weiblich)
Digital Banking
Die Zahl der Menschen, die mit dem Smartphone bezahlen, hat durch die Corona Pandemie zugenommen. Lag die Anzahl derjeniger, die regelmäßig mit dem Smartphone bezahlen in unserer ersten Umfrage noch bei 75%, liegt sie bei unserer aktuellen Umfrage schon bei 78%.
78%
Regelmäßge Smartphonezahlungen nach Alter
Blau: Financial Literacy Studie 1.0
Gelb: Financial Literacy Studie 2.0
Grund für diesen Anstieg ist aber nicht die junge Generation. Eine bemerkenswerte Entwicklung bei Zahlungen mit dem Smartphone, ist im Altersvergleich zu erkennen. Während in unserer ersten Umfrage der Anteil der 31 Jährigen oder älteren, die regelmäßig mit dem Smartphone bezahlen noch bei 55% lag, liegt er in der aktuellen Umfrage bei 73%. Auch bei den 27-30 Jährigen ist der Anteil derjenigen, die regelmäßig mit dem Smartphone bezahlen gestiegen.