Wie Digitalisierung das Risikomanagement optimiert - und weshalb Banken den Anschluss verlieren

In den meisten Banken gibt es mittlerweile einen CDO, doch nicht jeder versteht das Gleiche unter dem Schlagwort Digitalisierung. Dem einen geht es um ein ansprechendes User-Interface, der andere redet über Big-Data-Analysen und der Dritte möchte Papierformulare abschaffen. Bei der Digitalisierung im Risikomanagement geht es vor allem um Daten, bestenfalls korrekt und in Echtzeit.

Kunden, die einen Kredit bei einer Bank beantragen, erhalten zwar nach wenigen Sekunden eine Zusage, bekommen das Geld aber nicht sofort ausbezahlt. Die Gründe dafür reichen von regulatorischen Anforderungen bis hin zu technischer und prozessualer Legacy. Insbesondere wenn ein neuer Kunde noch nicht bekannt ist, fällt es vielen Akteuren schwer, innerhalb weniger Sekunden Vertrauen für eine Kreditvergabe aufzubauen.

„Genau das ist aber das Geheimnis des digitalen Risikomanagements. Alle für eine Kreditentscheidung relevanten Daten werden aggregiert und verifiziert, wodurch eine Kreditanfrage in wenigen Sekunden bearbeitet wird.“

Gerade im Online-Geschäft und im eCommerce ist eine schnelle Kreditentscheidung essenziell, um Kunden nicht durch einen langfristigen Kreditprozess zu verlieren. Für Banken wird es daher entscheidend sein, ob sie dem Kunden an Ort und Stelle eine finale Kreditentscheidung geben können.

Hinter dieser Philosophie steckt das Prinzip des „API-Kredit“, wodurch über Schnittstellen auf externe Datenlieferanten zugegriffen und darauf basierend eine Kreditentscheidung getroffen wird. Somit erhält der Kunde im besten Fall fünf Minuten nach seiner Kreditanfrage seine Auszahlung. Zur kompletten Automatisierung der Kreditanfrage ist die automatische Integration aller Backendprozesse notwendig.

„Innerhalb weniger Sekunden werden das Einkommen und die Ausgaben, das Zahlungsverhalten, genauso die Kredithistorie und Betrugsmerkmale über externe Schnittstellen verdichtet und verifiziert.“

Kreditverpflichtungen, welche die Schufa meldet, werden sofort mit Kundenangaben und Kontoauszügen abgeglichen. Die Identität wird beim Kontologin vorgeprüft und über ein Online-Ident GWG-konform abgeschlossen. Der Bank wird dadurch das manuelle Auslesen und Abgleichen der Kundeninformationen vollständig erspart.

Der große Vorteil des digitalen Risikomanagements liegt in der Echtzeit-Datenerfassung und der Kombinierbarkeit der Daten wie im vorigen Bespiel dargestellt. Es können beliebige Querverbindungen zwischen den Daten geschaffen werden, die insgesamt zu einer fundierten und autonomen Kreditentscheidung führen. Wichtig ist, dass die Wahl der Schnittstellen die Echtheit der Daten gewährleistet und die Manipulierbarkeit der Schnittstellen und Datenquellen eng überwacht wird.

Durch das digitale Risikomanagement können Banken neue Geschäftsfelder erschließen und menschliche Fehlerquellen werden bei der Kreditentscheidung eliminiert. Die Kombinierbarkeit einzelner Daten führt automatisch zu einer besseren Betrugserkennung und zu einer genaueren Risikobewertung. Insgesamt führt die digitale Kreditentscheidung zu einem reduzierten Kosten- und Personalaufwand und die Kreditvergabe ist deutlich leichter skalierbar. Für den Kreditkunden bedeutet solch ein Risikomanagement nicht nur weniger Aufwand, sondern auch kompetitivere Zinsen und Gewissheit einer sofortigen Kreditentscheidung.

„Bei GIROMATCH ist das digitale Risikomanagement bereits Realität. Unsere Plattformlösung wird Kooperationspartnern aus der Bankenbranche und dem Handel als White-Label-Lösung zur Verfügung gestellt, die sich die Vorteile des digitalen Ansatzes importieren.“

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03.07.2017